Fasching
In dem bunten Faschingstreiben
fühle ich mich nicht zu Hause,
lass´ das Kostümieren bleiben,
mach´ beim täglichen Verkleiden
gern mal eine Pause.
Zeige meine Seelenhaut
unverhüllt und leicht verkühlbar,
ungemietet, ungeklaut
und mir dennoch nicht vertraut –
nur ihr Faltenwurf ist fühlbar.
Meine Maske zu maskieren?
Fürchte, dass ich mich entlarve.
Es ganz ohne zu probieren,
jede Tarnung zu verlieren,
wären Messer und zwar scharfe.
Überlege vor mich hin:
Dass ich täglich mich verkleide,
macht es wie im Fasching Sinn?
Zeigt es, wer ich wirklich bin
oder was zu sein ich klug vermeide?
Deine Freundin
Ich möchte deine Freundin sein,
nur nebenbei dein Mann.
Beim Mann-Sein bleibt die Freude klein.
Ich lade dich zum Träumen ein
und fange heute an.
Ich lass´ dich morgens, wenn du magst,
nach deinem Gusto schlafen.
Und wenn du einmal eines Tags
nach Frühmusik zum Frühstück fragst,
dann wähl´ ich für dich Harfen.
Ich koche dir auch gern ein Ei,
wenn dir danach der Sinn steht,
und deck´ den Tisch auch gern für drei,
als wär´ für ihn ein Plätzchen frei,
sofern von dort kein Wind weht.
Denn ich wär´ gerne, wenn wir reden,
ein bisschen ich, ein bisschen du,
(das bisschen er lässt uns in Ruh´)
und unsre Worte wären Fäden
und nähten unsre Seelenschäden
mit feinen Stichen zu.
Zwischen-Leben
So heiß gefühlt,
im fremden Land zu sein.
Hab´ mich bemüht,
mich abgekühlt,
mein Leben lang allein.
Ist es zu spät,
den großen Schnitt zu wagen?
Ob es noch geht,
ob es mir steht,
mein Kleid als Mann zu tragen?
Ist es noch Zeit,
das, was ich bin, zu leben.
Ob´s mich gereut,
ob es mich freut,
mir so viel Leben aufzuheben?
Ich hab’ den Mut
zum Leben zwischen den Geschlechtern!
Und lebe gut
und lass‘ die Wut
den selbsternannten Wächtern.
Enttäuschte Hoffnung
Es wird wohl niemals, niemals gehn,
dass ich mir meinen Platz erfechte,
man wird in mir nur immer den
geschminkt und hübsch verkleidet sehn,
der ich nicht gern sein möchte.
Wie ich gern wär´ vor aller Welt,
ich mag´s schon nicht mehr sagen,
weil niemandem der Wunsch gefällt
und jeder es für Dummheit hält,
ihn vor sich her zu tragen.
Mit meinen Kleidern, meinem Haar
und etwas Farbe im Gesicht
bin ich kein andrer, als ich war,
und das ist vielen Menschen klar
und doch ertragen sie mich nicht.
Es kommt schon vor, dass Leute sagen:
„Du hast viel Mut und jedes Recht.“
Doch mir liegt schwer auf meinem Magen,
dass sie´s im Grunde nicht ertragen
und nur so tun, so recht und schlecht.
Girls only 77-th-birthday-party 2016
Meine lieben Freundinnen
Nach der Lesung im Kavalierhaus April 2019
Schräge Vögel beim Berkefeld Café
Opiline
Mein Enkelkind ist sieben Jahr,
mir zärtlich zugetan,
und gestern, als sie bei mir war,
zog ich mich für sie an:
Das schwarze, bodenlange Kleid,
die Bluse drunter silbergrau.
Mit offnem Haar war ich bereit
für meine Überraschungsschau.
Sie schaute mich, als ich mich zeigte,
mit dunklen Augen an.
Und als ihr Kopf sich endlich neigte,
da löste sich der Bann.
„Du siehst ja aus wie eine Frau!
Du bist ja so wie eine Oma!“
Mir wurde doch ein bisschen flau.
„Nein!“ sagte ich. „Ich bin Dein Opa!“
„Ich kenne wen,“ so sagte sie,
„die sieht genau so aus wie du!“
„Magst du sie denn?“, so frag´ ich sie.
„Ja, die ist nett!“, gab sie mir zu.
„Ich trage manchmal gerne Kleider,
weil sie so leicht und luftig sind.
Ich bleibe doch dein Opa weiter
und du mein liebstes Enkelkind!“
„Dann bist du meine Opiline,
weil du nicht aussiehst wie ein Mann!“,
sprach sie mit festentschloss‘ner Miene
und fing zu spielen an.
Sie legte ihre Lieblingspuppen
mir sanft mit Nachdruck in den Arm.
Bis tief in meine Fingerkuppen
ward mir am ganzen Körper warm.
Sie lief davon und kehrte wieder
mit Puppen, Teddies und so fort
und hockte neben mich sich nieder
und wich nicht mehr von diesem Ort.
Und nacheinander legte sie
mir ihre Liebsten in den Schoß.
Ich wiegte sie auf meinem Knie
und werde sie hinfort nicht los.
Für nun und auch für alle Zeiten
bin ich total neu eingestuft
und werde sie hinfort begleiten,
zeig´ meine Opiline-Seiten,
wann immer sie mich ruft.
Hans-Jürgen, 2000
Ergänzung
Das „Kind“ ist 14 Jahre her,
studiert nun Englisch und Geschichte.
Sich zu erinnern fällt nicht schwer:
„Ich weiß, Du bist ein bisschen quer.
To live your life is only fair!“
Sieht mich in keinem neuen Lichte.
Sie nennt mich „Opi“, wenn sie schreibt.
Für mich ist da kein Unterschied,
denn was vom alten Namen bleibt
und in der Kurzform lebt und leibt,
ist Melodie vom alten Lied.
Die Lady gegenüber
In dem Caf'e-Haus meiner Wahl
sitzt sie mir direkt gegenüber.
Sie schaut zum wiederholten Mal,
und für mich ist das eine Qual
recht kritisch zu mir rüber.
Sie fragt sich sicher:"Ist die echt?"
Soll ich die ganze Wahrheit sagen?
Verbirgt ihr Zweifeln am Geschlecht,
und das ist mir hier durchaus recht,
denn Streit werd' ich nicht wagen.
Was sie so denkt, will ich nicht deuten.
Ihr steht davon nichts im Gesicht,
bin fremd hier unter fremden Leute,
würd' gern ein Wort von ihr erbeuten.
Sie ist 'ne 'Lady', ich bin's nicht.
Die Ladies gegenüber
In dem Cafè-Haus meiner Wahl
da sitzen sie mir gegenüber.
Sie schau'n zum wiederholten Mal,
und für mich ist das eine Qual
recht kritisch zu mir rüber.
Sie fragen sich: "Ist die denn echt?"
Soll ich die ganze Wahrheit sagen?
Sie zweifeln wohl an dem Geschlecht,
doch mir ist ausgesprochen recht,
dass sie mich nicht zu fragen wagen.
Ob ich das bin, was sie vermuten,
ich will es offen lassen
und meine Seele nicht verbluten.
Sei es im Bösen oder Guten,
sie werden's nicht erfassen.
Girls only Cafè Easter 2017
Amber - Patricia - Sally - Sonja
Unverkleidet
Herzallerliebste schicke mir,
wie Du versprochen hast,
das Bild. Du kannst ja nichts dafür,
wenn, es zu mir nicht passt.
Du weißt, dass ich als Mann verkleidet
mir nicht besonders ähnlich bin.
Und ahnst, dass meine Seele leidet,
bei dem erzwung’nen Her und Hin.
Und dennoch muss zuweilen sein,
was die Gesellschaft so verlangt,
Man(n) ist ja dabei nicht allein.
Und dankt.
Am Goldfischteich
Am Goldfischteich in mich versunken
und dort in einer and’ren Welt,
mich fragend, von Gefühlen trunken,
ob und wie lange, was mich hält.
Der Traum, der Tanz, das Luftgebilde,
so völlig anders - Frau? - zu sein,
zieht mich in selige und wilde
nicht mitteilbare Lust hinein.
Das Fräulein bringt die Erdbeertorte
und schaut mir freundlich ins Gesicht.
Sie gönnt mir ein paar nette Worte,
doch wer ich bin, erkennt sie nicht.
Vom Nachbartisch ein schneller Blick
und ein, zwei Köpfe, die sich dreh‘n
in meine Richtung und zurück.
Hat irgendwer mich angeseh‘n?
Ein wacher Blick noch in die Runde,
und mir wird schmerzhaft offenbar,
dass allenfalls für eine Stunde
ich bei mir war.
Aroma wie bei Oma
Fährst du auf der großen Straße,
träumst so vor dich hin,
siehst vor dir die Kaffeetasse,
und es öffnet sich dein Sinn
für den Duft von frischem Kuchen
und für das Kaffee-Aroma,
und du musst nicht lange suchen,
plötzlich bist du wie bei Oma,
steigst aus deinem Auto aus
unter schönen alten Bäumen,
gehst in‘s alte Fachwerkhaus,
denkst, hier lässt sich traumhaft träumen:
Tische, Stühle wie von gestern,
krumm und schwer das Dachgebälk,
freundlich auch die Kaffeeschwestern,
in der Mehrzahl etwas welk,
sehr einander zugewandt,
schwelgend in Befindlichkeiten,
Namen, Daten längst bekannt,
alte Zeiten, neue Zeiten,
und du fühlst dich sehr geborgen,
möchtest gerne sein wie sie,
und vergisst mal deine Sorgen,
bist hier endlich ‘so‘ und ‘die‘.
Sei wie ein Baum ...
Glatt und grade soll der Baum sein,
rage in den Himmel rein
und sei stark und fest verwürzelt,
dass er niemals jemals stürzelt,
sein Gesamtbild sei symmetrisch
und sein Umfall`n hypothetisch,
er sei sturmerprobt und mächtig,
und im Herbst besonders prächtig.
Ist das Bäumchen glatt und grade,
ist es auch ein bißchen fade,
ist es linkswinklig und krumm,
ist es ganz bestimmt nicht dumm:
dreh’n nach rechts und das forever
ist doch überhaupt nicht clever
für den, der mit keckem Mut
sich nach links sehnt und es tut.
Ist das Bäumchen glatt und grade
ist das auch ein bisschen schade,
ist es links und stark und krumm
bringt es keiner so schnell um:
und die vielen Selbstgerechten,
die nach rechts es drehen möchten,
geben mit geheimer Wut
schließlich auf und Dir geht’s gut.
Es ist so falsch, wie ich es mache!
Denn macht es irgendeinen Sinn,
dass über den, der ich doch bin,
ich mit den andren lache?
Selbstoffenbarung
Kannst du je den Zeitpunkt nennen,
wo du dir den Mund verbranntest,
ohne Sein und Schein zu trennen,
Wahrheit bei dem Namen nanntest?
Wenn, als ob dich etwas treibt,
du Karrieretreppen raufgehst,
nichts von deinen Träumen bleibt,
wenn du morgens müde aufstehst,
kannst du's jemandem erzählen,
ohne dass es in sein Bild passt?
Würde es dich gar nicht quälen,
dass du dich in ihm getäuscht hast?
Nur du selber taugst dazu,
dein Geheimnis zu bewahren,
findest du in dir die Ruh',
dich dir selbst zu offenbaren..
Die Spiegelbilder
trügen nicht,
sie zeigen dir dein Angesicht,
so wie es nun mal ist bei Licht.
Du zauberst sie dir milder.
Girls only birthday Party 2016
Sonja - Anne - Neriman
Schräge Vögel bei mir zu Gast
Süße Omi
Ich hatte sie alle drei zu mir eingeladen: "Besucht mich in meiner Wohnung. Wir fahren dann gemeinsam nach Celle zu dem Café, von dem ich Euch erzählt habe. Am frühen Abend sind wir wieder zurück bei mir. Dort mache ich Euch mein spezielles Spargelgericht. Und dann sehen wir uns noch Fotos an."
Ich hatte gezweifelt, ob sie wohl alle drei kommen würden. Doch sie hatten sich schnell auf einen Termin geeinigt, sich das große Auto ausgeliehen und standen pünktlich um 13.00 Uhr vor meiner Haustür, meine drei erwachsenen Enkeltöchter, Amber 22, ihre Schwester Sally 19 und beider Cousine Patricia 18.
Wir verbrachten einen schönen Nachmittag mit guten Gesprächen, klugen Bemerkungen, lebhaften Berichten von prallen Erlebnissen und ungezwungenen Albernheiten. Natürlich wurden Fotos geschossen, vor und in dem Cafè und nachher bei mir zu Hause.
Einige Tage später rief mich Sally an und erzählte mir von ihrer Tätigkeit im Freiwilligen Sozialen Dienst, und bevor sie auflegte: "Ach, Opa, das muss ich Dir noch erzählen. Ich habe die Fotos, die ich am Sonntag geknippst habe, meiner Freundin gezeigt. Und weiß Du was die gesagt hat. Sie hat gesagt: "Du hast vielleicht eine süße Omi!"
Wird man mir glauben, wenn ich sage, dass ich mich sehr über diese Rollenzuweisung gefreut habe?
Feeling feminine
The way I feel
on certain days
is quite unreal
in certain ways
I get my body clean and hairless
and dress a woman from the skin
the clothes I pick are never careless,
it’s style on which my faith I pin.
I beautify with care my face
put rings on ears and fingers
add to that work of art a lace
of scent that stays and lingers
I feel so totally in love,
would like to be myself no more,
would like to shed all manners rough
and be an angel – not a whore.
I go out prim and neatly dressed
aware of people staring
although I don’t like being pressed
the challenge is so daring.
I enter boldly a café
not stopping at the door,
I know this place is quite okay
I’ve been here once before.
The room is only dimly lit,
not many people there,
I move selfconsciously a bit
avoiding every stare.
I order in a husky voice,
quite low and unobtrusive,
to stay all through I have no choice,
mind-reading is elusive.
And while I sit so pensively
not up to the occasion,
I shrink at the immensity
of this - my transformation.
I wonder if I have become
a different person only
because I look so woman-some.
I still feel sad and lonely.
The way I am
day in day out
not worth a damn.
Though people always scream and shout
I go my way and walk on proud
and sometimes try to sing out loud:
“I am just what I am!”
Schritte
Verstoße gegen guten Sitten
und habe mich dennoch getraut,
nach hoffnungsvollen ersten Schritten,
die zweiten nun und dann die dritten,
doch letztes sag ich nicht so laut.
Ich wandle hier auf neuen Pfaden,
in einem völlig fremden Land.
Zuweilen kommt mein Stolz zu Schaden,
zuweilen geh ich völlig baden
und setz mein Wertgefühl auf Sand.
Doch manchmal bin ich auch zufrieden,
trotz allem guten Mutes.
Mein Blickkontakt wird nicht gemieden,
ich nicht von andern unterschieden,
und so tut man mir Gutes..
Freundschaft unbeschreiblich,
sei sie männlich oder weiblich,
macht was aus.
Mach' was draus.
Christopher Street
Selbstverständlich schreib ich Dir,
wenn mir etwas einfällt,
habe wenig Stoff dafür,
weil bei mir kein Schwein bellt.
Habe wenig zu erzählen,
da ist kaum etwas passiert.
Muss ich mich für etwas schämen,
was mich allenfalls geniert?
Lebe friedlich vor mich hin,
lese über Innenwelten,
suche überall den Sinn,
und den ließ‘ ich gelten,
wenn ich ihn gefunden hätte.
Wie zu leben wäre richtig?
Hänge selber an der Kette,
so, als wär’ ich süchtig.
Mein soziales Wohlverhalten,
der konventionelle Schiet,
stoppt brutal mein Selbstentfalten.
Ich bin für Christopher Street.
Abgeblitzt
Auf einer Autofahrt en femme
ich zügig durch ein Dörfchen kam,
da hat es plötzlich rot geblitzt,
und Beten hat nichts mehr genützt.
Es hat mir jemand zugeschaut
und diesen Ausflug mir versaut.
Da ich, so schrieb man, „offenbar
nicht selbst der Fahrzeugführer“ war,
so kriegte ich das Strafmandat
für diese Überschreitungstat,
der „offensichtlich Führerin“,
weil ich „der Auto-Halter“ bin.
Ich möchte stillvergnügt allein
mit dem Ergebnis glücklich sein
und insgeheim wohl denken:
im Auto sitzend und beim Lenken
täuscht sich in mir die Polizei,
sieht mich und denkt sich nichts dabei.
Sie seh`n mich hinterm Steuer sitzen
und denken, wenn sie auf mich blitzen,
mein Kopf wär` der von einer „die“
und nicht bloß ähnlich so wie „sie“.
Ich hab` die Polizei gepriesen
und gern die Strafe überwiesen.
Anders sein
Ich will erkennbar anders sein,
und kleide mich wie eine Frau.
Auf diese Weise kann was sein,
was ich zu sein mich gar nicht trau.
Ich mag die Frau‘n, wie sie sich kleiden,
schau ihnen gerne hinterher,
anstatt am Nicht-Sein schwer zu leiden,
fällt mir das Tun- als-ob nicht schwer.
Ich träume, dass ich mich verwand’le,
mal bin ich Mann, mal bin ich Frau.
Nach welchen Mustern ich dann handle?
Ich lieb‘ das Leben bunt statt grau.
Im Genderspiel
Nur vier, fünf Gäste im Café,
am Kuchen-Tresen eine Frau.
Ihr Blick auf mich tut mir nicht weh,
obwohl sie sieht, was ich mich trau.
Ich wähle ein Stück Käsekuchen.
Sie schiebt es mir auf mein Tablet
und hilft mir, einen Platz zu suchen,
wie ich ihn gerne hätt‘.
Ich fühle mich so seltsam wohl,
in Rock und Bluse, parfümiert,
und nah dem femininen Pol,
wo Gender eine Rolle spielt.
Die Frauen an dem Nachbartisch,
sind im Gespräch vertieft
um Kinder, Küche, Fleisch und Fisch,
und was in ihrem Leben mieft.
Warum geht’s nicht um Männermacht,
um jene Männergier nach Siegen,
die Hass sät und den Krieg entfacht,
auf Brechen und Verbiegen?
Ich schleiche irgendwann hinaus.
Hab meinem Mann-Sein abgeschworen.
Fühl mich bei Frauen nicht zuhaus,
als hätt‘ ich irgend was verloren.
Würde gerne..
Weil's zum Frust auch Lust bereitet
und weil mich der Hafer sticht,
hab' ich heute -- unbegleitet -
meine Seele ausgebreitet,
nur für dich.
Was ich nicht zu sagen wage,
denn das Risiko ist groß:
Ich wär' gerne diese Plage
bis zum Ende meiner Tage
los.
Würde gerne, wenn's erlaubt wär',
nicht nur alt und grau sein,
sondern, was mir sehr vertraut wär',
auch wenn die Idee geklaut wär',
Frau sein.
Und es wär' mir gar nicht wichtig,
jung und schön zu sein,
wäre sicher alterssichtig,
Eitelkeiten wären nichtig,
alles Schein.
Doch ich wäre ohne Umkehr
auf der and'ren Seite,
wär' nicht dumm und stumm mehr,
wäre vielleicht krumm und schwer
wie alte Frauensleute.