Ich will Dich hegen
und Dich pflegen!
Wenn man mich fragt:
"Warum?" -"Weswegen?"
Sag ich verlegen:
"Im wesentlichen ...meinetwegen."
Abgereist
Der Einstellplatz vor unserm Haus,
wo sonst ihr Wagen steht,
sieht grau und überzählig aus,
vom Sturmwind freigeweht.
Die Haustür zweimal umgeschlossen,
wie sie es immer macht.
Ihr kleiner Hund so stumm verdrossen,
der sonst so fröhlich lacht.
Mein Schritt hallt wider schon im Flur,
als wär´ er leergeräumt.
Ein welker Strauß im Zimmer nur.
Das hat sie wohl versäumt.
Ist dies mein Haus, so kalt und leer?
Die Möbel sind die gleichen.
Die Bilder hängen schief und schwer
mit völlig fremden Zeichen.
Kein Laut, kein schneller kurzer Schritt,
der mich auf sie verweist.
Sie nahm ihr ganzes Leben mit!
Ist abgereist.
Oase sein
Lass mich für dich „Oase“ sein,
wo eine Quelle sprudelt,
ein Feld von grünem Grase sein,
von keinem Tier besudelt.
Lass mich wie eine Palme sein,
die auch am Mittag Schatten spendet,
die Blüte an dem Halme sein,
die sich dann zu dir wendet.
Lass mich wie reife Trauben sein,
wie Saft von süßen Früchten,
und lass mich doch im Glauben sein,
du würdest zu mir flüchten.
Wie sie ist
Sie ist so klug und kuschelig,
so weise und so wuschelig,
sie ist so intellektuell
und noch dazu gedankenschnell.
Sie isst und ist mit Weile
kein bisschen sehr in Eile,
und ihr Gefühl ist riesengroß,
sie selbst eins achtundfünfzig bloß.
Sie ist so weich und wärmespendend,
so Kummer in Behagen wendend,
sie ist so Trauer nachempfindend
und zärtliche Gefühle bindend.
Sie denkt so tief und gründlich nach
und doch lag etwas in ihr brach,
wofür es niemals ist zu spät:
Sie ist voll Erogenität.
Sie trägt den Schmerz der ganzen Welt,
den manchmal gar kein Licht erhellt.
Sie wütet gegen Unvernunft
und, dass in Unmoral versumpft
sind, die sich selbst als Vorbild preisen
und unverschämt die Welt bescheißen.
Sie steht zu ihrem Recht auf Wut...
Schadet sie nicht? Tut sie ihr gut?
Ich mag gern ihre Meinung hören
zu all den Dingen, die sie stören,
und liebe es, mit einem Lächeln
ihr Widersprüche zuzufächeln.
Sie zu besänftigen ist schwierig,
denn sie ist viel zu sehr begierig
auf engagierte Streitaustragung
entgegen meiner Zeitverplanung.
Ich will sie lieben, wie sie ist,
ich lieb´ sie ohne arge List,
nicht nur auf Gegenseitigkeit –
ist sie bereit, bin ich bereit.
Ich hätte sie auch aus der Ferne
und ohne Hautkontakte gerne,
doch mag ich täglich ihre Nähe,
dass ich sie rieche, fühle, sehe.
Ich zu dir? Du zu mir?
Wenn Dir’s im Bett allein zu kalt ist,
Du Deinen Schatz nicht nur im Wald küsst,
dann sei nicht dumm,
zieh zu ihm um!
Dies Häuschen ist zwar mächtig klein,
doch wird’s mit Dir bald prächtig sein,
sträub´ Dich nicht mehr,
komm´ endlich her!
Und blicke nicht mehr hinter Dich
und fürchte die Veränd´rung nicht,
und lass´ die guten Freunde los,
was Neues fällt Dir in den Schoß.
Was immer Du denn dort zurücklässt:
Du hältst nie irgendwo das Glück fest,
es lässt sich nicht an Sachen binden,
Du musst es in Dir selber finden.
Wo immer wir zur Zeit verweilen,
und Freunde unsre Wunden heilen,
ist es zum „Aufenthalt“ ein Ort.
Wir gehen fort.
Ich lasse los
Ich fühl mich klein
an deiner Pforte.
Du hüllst mich ein
in deine Worte
und lässt mich rein.
In deinen Schoß
leg´ ich den Kopf.
Du streichelst bloß
ihn und den Schopf –.
Und ich lass´ los.
Ich fühl mich sehr
bei dir geborgen,
geb´ immer mehr
von meinen Sorgen
her.
Zuhause bleiben
Wo der Hibiskus übermächtig
handtellergroße Blüten treibt,
wo Bougainvillea farbenprächtig
sich an den Gartenmauern reibt,
kannst du von Oleander schwärmen
von Sonne, Strand und Mittelmeer,
dass Haut und Seele sich erwärmen,
von Sehnsucht ohne Wiederkehr ...
Ich bleibe gern an dieser Küste
mit ihrem Heckenrosen-Duft,
verspüre keine Reiselüste,
nicht mal in kühler rauher Luft.
Ich mag das sachte stille Blühen,
den Regen und das Wolkentreiben,
mir widerstreben Reise-Mühen!
Ich will zuhause bleiben.
Eres
lo mejor
que me ha
pasado en
la vida.
Te quiero!
Fliegen
Wie ein Vogel will ich fliegen
meinen Träumen hinterher,
Erdenlast und -lust besiegen,
auf den weißen Wolken liegen
ohne Wiederkehr.
Möchte mit den Flügeln schlagen
und die Höhe schnell gewinnen,
lass´ mich von den Winden tragen,
will beim Wagen gar nicht fragen,
nur vertrauen meinen Sinnen.
Möchte dann mit dir allein
über allen Tannenspitzen
weltentrückt und zweisam sein
und im Abend-Sonnenschein
auf dem Regenbogen sitzen.
Morgens zwischen fünf und sieben
Ich mag es, neben dir zu liegen,
noch nicht ganz wach,
bevor der Tag beginnt,
so morgens zwischen fünf und sieben,
bevor man Weh und Ach
der Welt uns mit der Zeitung bringt.
Ich mag es, neben dir zu träumen
und deiner Haut ganz nah zu sein.
Wir hören aus des Nachbarn Bäumen
ab sechs Uhr früh die Spatzen schrei´n.
Ich mag es, deine Hand zu fühlen,
auf dem Gesicht und meinem Haar
und dich berührend mich nicht rühren,
die Hände nicht,
doch die Gedanken sonnenklar.
Reisen
Ja, meine Liebste, reise
und schüttele den Staub
auf die gewohnte Weise
so wie ein Baum das Laub
entschlossen ab.
Der Alltag hat uns wieder
und färbt die Farben grau,
drückt Stempel auf uns nieder,
macht die Gefühle flau
und schlapp.
Jetzt unterwegs zu sein,
dem neuen Ziel entgegen,
berauscht wie süßer Wein.
Noch ist es Zeit zu leben,
doch wird sie knapp.
Nach Spanien
Nach Spanien, nicht der Liebe wegen
und nicht, weil sie hier nichts mehr hält,
und deshalb auch mit meinem Segen,
auch wenn das „Segnen“ leicht nicht fällt.
Sie zu vermissen hat was Süßes,
ist eine ganz besondre Qual,
weil die Erlösung doch gewiss ist.
Und ist ja nicht das erste Mal!
Und schließlich wird sie mir was schenken,
was mich dann ganz gewiss erfreut.
Doch mag ich nur das eine denken:
Just carry yourself back to me unspoilt!
Trübe Sommertage
Morgens aufsteh´n und sich waschen.
Macht es Sinn, dass man sich putzt?
Denn beim Aus-dem-Fenster-Seh´n
kann mich gar nichts überraschen:
Grauer Himmel wie beschmutzt.
Anzieh´n und die Zeitung holen,
durch den Regen ein paar Schritte,
blicke auf die erste Seite.
Hoffnungsvoll und wie verstohlen
bete ich die kleine Bitte:
„Ach, erfreue mich doch heute!“
Dann bereite ich mein Frühstück:
Kaffee, Brot und Marmelade,
Obst und wieder mal ein Ei.
Setz´ mich, lehne mich zurück,
denke so: „Wie ist es schade!
Wäre sie doch jetzt dabei!“
Arbeit, die ich mir erküre,
stellt mich später nur in Frage,
lässt mich dann im Regen steh´n.
Und ich spüre,
wie die Tage
ungenutzt vergeh´n.
Dein Wort
Ich habe Deine Hand gespürt
und deines Zeigefingers Drücken.
Du hast mich hinterrücks berührt,
schriebst nur ein Wort auf meinen Rücken.
Ich ließ im Halbschlaf dich dort schreiben
Und hab mich dir nicht zugewendet.
Das Wort von dir wird stehen bleiben.
Bin ich dir nun verpfändet?
Liebe ...,
ich bin nun wohl ein alter Mann
und kann das nicht bestreiten,
doch fühle ich mich dann und wann
jung wie in alten Zeiten.
Dann möchte ich mit meinen Händen
Dich zart und zärtlich nur berühren.
Und ließe es damit bewenden,
ich kann Dich nicht verführen.
Wir hatten doch ein reiches Leben,
ein jeder, und auf seine Weise,
bereit zu geben und zu nehmen,
mal schnell, mal langsam, laut und leise.
Lass uns so tun als wären wir
alleine auf der Welt,
und könnten einfach nichts dafür,
dass sie zusammenfällt.
In diesen uns’ren letzten Jahren
soll uns nur eines int‘ressieren,
wie diese Jahre wirklich waren,
und das „Er-Innern“ nicht verlieren.
Für meine Liebe
Was ich nur für mich allein
denke, so als wär´s geheim,
oder was, denk´ ich zurück,
war wie allerhöchstes Glück,
was mich ruhelos gemacht hat,
Sehnsucht, Träume mir gebracht hat ...,
dies sind Dinge, die alleine
ich von nun an mit Dir teile ...,
und so hat es sich erwiesen,
Du alleine bist die Eine ,
die den Schlüssel hält, um meine
Herzenstüre aufzuschließen.
Von dem, was mir im Leben
ward´ unverdient gegeben,
bist Du das beste Stück,
mein großes Glück.
Ich liebe
Dich!
An dich denken
Während ich beim Frühstück sitze,
Kaffee und die Nacht ausschwitze,
nebenbei die Zeitung lese
mit dem Wahlkampf-Kriegs-Getöse,
denke ich an dich.
Während ich dann wische, fege,
Küche, Bad und Stube pflege,
mit dem Staubsaugergebläse
Krümel aus den Ritzen löse,
denke ich an dich.
Während dann in meiner Küche
die Gemüse-Dampf-Gerüche
mir den klaren Blick vernebeln
beim Gefrierfleisch-Block zersäbeln,
denke ich an dich.
Während ich dann Unkraut jäte,
mich beim Bio-Müll verspäte
und mit meiner Rosenschere
wilden Wachstums mich erwehre,
denke ich an dich.
Bette ich mich dann zur Nacht,
wird das viele An-Dich-Denken
mich gewiss ganz sanft und sacht
trotz all der Gedankenfracht
tief in Schlaf versenken.
Versöhnung
Sie hatten sich gestritten –
wie um die Wette.
Und kein Wort, um zu kitten!
Nun liegt er wach im Bette.
Es war so bitter bös gewesen;
ein jeder war im Recht.
Wie nun den Knoten lösen,
so recht und schlecht?
Und er hat weinen müssen
wie lange nicht.
Auf einem feuchten Kissen
liegt sein Gesicht.
Nun hört er die Geräusche,
die ihm so wohlvertraut sind,
und denkt, dass er sich täusche,
weil sie sonst nie so laut sind.
Doch öffnet sie die Tür
und legt sich neben ihn.
Und er hat keine Worte für
ihr An-der-Decke-Ziehn.
Sie liegen ohne Laut
und ohne eine Regung.
Kein Eis, das endlich taut,
und keine Drehbewegung,
als wären sie gestorben
und lägen aufgebahrt.
Und die Beerdigung wär´ morgen,
an Blumen würde nicht gespart.
Doch plötzlich in der Todessteife
spürt er, wie rechts sich etwas tut,
auf dass er ihre Hand ergreife,
fühlt unterm Puls ihr warmes Blut –,
und das tut gut.
Jeden Morgen...
Jeden Morgen früh um vier
liege ich neben ihr,
von ‘nem Traum aufgeschreckt,
Lebensgeister schon geweckt.
Und sie schläft!
Jeden Morgen früh um vier
rede ich gern mit ihr
über Menschen, Tiere, Bäume,
doch am liebsten über Träume.
Und sie schläft!
Heute Morgen früh um vier
schleiche ich mich durch die Tür,
rede nicht, schlafe nicht.
Schreibe ihr dies Gedicht.
Und sie schläft.
Ohne Worte....
Ich fühle mich so seltsam stumm
bei allem, was ich sage.
Mich treiben die Gedanken um,
ich fürchte sehr, sie nimmt das krumm,
was ich zu sagen wage.
Ich tue, was ich kann und mehr,
dass sie mir nicht entgleite.
Mir wird vor Angst die Zunge schwer,
ich zeige nichts mehr von mir her,
von dem, was sie befreite.
Ich frage mich, wie sieht sie mich,
schaut sie mich morgens an;
denn ihre Augen leuchten nicht,
sie weichen aus, befeuchten sich,
sind schwer von Sorgen dann.
Wo ist mein leichter Sinn geblieben,
den sie einmal an mir geschätzt?
Hat alles Leichte sich zerrieben,
was uns einander zugetrieben?
Ist unsre Liebe abgewetzt?
Wer ich bin
Ich will dir etwas Süßes schenken
und meine Sympathie.
Mit meinem kleinen An-Dich-Denken
Will deinen Blick ich auf mich lenken,
bescheiden bin ich, wie sonst nie.
Da sind schon ein paar graue Haare
Auf meinem Kopf, das siehst du wohl.
Ich komme nämlich in die Jahre,
wobei ich Gott sei Dank erfahre,
mein Kopf ist voll, nicht leer und hohl.
Ich bin nicht schwierig zu erraten,
bin immer noch im Herzen Kind,
zwar etwas lang und schwer geraten,
doch stets bereit zu Heldentaten,
wie eben Kinder sind.
Para mi amor
Mis pensamientes
más íntimos,
mis momentos
más felices,
mis inquietudes, deseos e ilusiones…
Hay cosas que sólo
puedo compartir
contigo…
…y es que sólo tú
tienes la llave
que abre mi corazón.