Weihnachtliches Kap 2

Morgen kommt der Weihnachtsmann

 

Morgen kommt der Weihnachtsmann,

kommt mit seinen Gaben,

bringt das neue Playmobil,

und noch ein Computerspiel

Laptop, Handy noch dazu,

und dann lässt er mich in Ruh.

 

Deine Gaben,

Weihnachtsmann,

will ich endlich haben,

haben, haben, haben.

 

Lieber guter Weihnachtsmann,

schau mich nicht so böse an,

ich will brav und artig sein,

schalte den Computer ein:

Und da sind schon die Marsianer,

ich bin Cowboy, sie Indianer,

haben hässliche Gesichter,

sind bestimmt die Bösewichter.

 

Und dann schieß ich auf die Fratzen,

lass sie in der Luft zerplatzen,

bin der Retter dieser Welt,

wer sich mir entgegenstellt,

mach ich ohne Skrupel stumm,

leg sie reihenweise um,

diese blöden Affen.

Meine neuen Laserwaffen,

killen schmerzfrei und nicht blutig.

Ich bin groß und stark und mutig,

endlich mal der Supermann.

Danke, lieber Weihnachtsmann!

 

Deine Gaben,

Weihnachtsmann,

will ich endlich haben,

haben, haben, haben.

 

Hallo Freunde, frohes Fest

 

Hallo Freunde, frohes Fest

und ein guter Rutsch ins Neujahr!

Schön, wenn man des Alte lässt,

wenn es nicht besonders treu war.

Danke für die guten Gaben

Eures freundlichen Gedenkens,

möchte nichts von niemand haben,

möchte niemandem was schenken.

 

Hallo Freunde, die Ihr leidet

unter diesem Weihnachtsstress!

Ihr versucht es schon und meidet,

was Euch dennoch nicht verlässt,

und tauscht tapfer Jahr für Jahr

und mit hämischem Frohlocken,

was im Tauschgeschäft schon war:

Bücher, Platten gegen Socken.

 

Hallo Freunde, Ihr da drüben,

seid gegrüßt zum Weihnachtsfest!

Wär´s vorüber, will ich´s lieben,

weil´s mich dann in Ruhe lässt.

Will den Kindern gar nicht neiden

jenes Kinder-Weihnachtsglück,

mag doch Kinder durchaus leiden,

aber dorthin nicht zurück.

 

Hallo Freunde, alles klar?

Wünsche Euch ein schönes Fest!

Guten Start ins Neue Jahr!

Und Gesundheit für den Rest!

Danke für das An-Mich-Denken

und für jedes nette Wort,

lass´ mir gar nicht gern was schenken.

Fliege fort.

In der Weihnachtsfleischerei

 

In der Weihnachtsfleischerei

gibt’s so manche Sauerei,

warten Bullen oder Öchslein

in den Ställen, in den Böxlein,

hören, und zwar mit Entsetzen,

Metzger ihre Messer wetzen.

Wartet, wartet nur ein Weilchen,

ach ihr Schweinchen!

Seht voll Grausen,

wie die Beilchen niedersausen.

 

Und so manches zartes Lämmchen

haucht nun aus sein Lebensflämmchen,

und die Enten und die Gänse

würden lieber fliegen, wenn se

könnten, doch man packt sie

mit den Händen und zerhackt sie,

macht es so auch mit den Puten,

dem Fasan und auch dem Truthahn.

Auch so manches muntre Rehlein

hört im Wald man Ach und Weh schrein.

 

Hirsch und Hase und die Fische

enden auf des Menschen Tische.

Alle müssen sie dran glauben,

glauben, glauben, glauben, glauben.

Mensch darf Tier das Leben rauben,

weil zum Fest des Heilgen Christ,

Mensch besonders hungrig ist,

Braten aller Arten frisst,

aus der Weihnachtsfleischerei,

aus der Weihnachtsfleischerei.

 

Familienglück

 

Am ersten Advent, bei Nüssen und Wein,

da meinten sie beide noch, glücklich zu sein.

Sie schaute mit glänzenden Augen ihn an,

als sie mit ihm leise zu reden begann:

 

„Nun hör mal mein Schatz, dass ich es erwähne,

zum Heiligen Abend, da hab´ ich schon Pläne.

Es wird dich freuen und kann auch nicht schaden.

Ich hab meine ganze Familie geladen.

 

Die Mama, den Papa, und viele Verwandte,

die Schwäger und Neffen, die Nichten und Tanten,

den Opa, die Oma und auch meine Schwester,

sie bleiben, so hoffe ich, bis zu Silvester.

 

Und Deine Familie? Das hab ich geklärt,

die freuen sich sehr und fühl’n sich geehrt.

Bis dann werden Dieter und Jutta ein Paar sein,

und ich lad sie gleich danach zu Neujahr ein.

 

Sie endlich mal alle hier wieder zu seh‘n,

zu Weihnachten, Liebster, ach wird das schön.

Verstehst du jetzt, dass ich so glücklich bin?

Ich freue mich so und bin weg und bin hin.

 

Mein lieber Schatz, gefällt dir das nicht?

Du machst ein so unerfreutes Gesicht.

Warum stehst du auf? Und gehst zu der Tür?

Was soll das mein Lieber? Bleibe doch hier!“

 

Weihnachtsgeschenke

 

Was lieber, guter Weihnachtsmann

zum Weihnachtsfest so schenkt,

Geschenke, und die hab´ ich dann,

ich ziehe, stecke, leg´ sie an,

vielleicht ist Gold und Silber dran...

woran man sonst so denkt,

 

ach, solche Gaben will ich nicht!

Wenn ich an Schönes denke,

dann an dein Lächeln im Gesicht,

es leuchtet mir wie Kerzenlicht.

Lächeln ist nicht Menschen-Pflicht!

Es ist wie kostbare Geschenke.

 

Du lauschst, wenn ich mich dir erkläre,

wenn ich was sage und dich frag‘,

und hörst auch das, was ich entbehre,

und was ich dennoch nicht beklag‘.

 

Du machst mir Mut, wenn du mir zunickst,

wenn ich mal etwas wag´.

Wenn du mich drückst,

mit Glanz im Auge auf mich blickst,

mit warmer Stimme zu mir sprichst,

wenn du mir „Nur-so-Grüße“ schickst –

das sind Geschenke, die ich mag.

 

Sie sind fast kostenlos zu kriegen

und sind doch kostbar und gewählt,

von allen ander´n unterschieden.

Ich spüre erst, wie schwer sie wiegen,

fühl´ ich mich irgendwie gemieden.

Dann weiß auch ich, was zählt.

 

Dann leuchtet mir der Weihnachtsstern

tief in das Herz hinein.

Ein Mensch ist da und hat mich gern,

und seine Liebe ist nicht fern.

Und ich bin nicht allein.

 

Unten und oben

 

So lasst uns Gott, den Herrn der Welt,

weil seine Welt uns gut gefällt,

von ganzem Herzen loben,

wir hatten Glück, denn wir sind oben.

  

Wir andern kriegen zwar nichts ab,

die Gaben sind nun einmal knapp,

lasst uns ihn dennoch preisen,

die oben sind es, die uns beißen.

  

Dem Herrn der Welt raubt es die Ruh:

Warum lässt er das Unrecht zu?

Wird es sich einmal rächen,

auf Kosten anderer zu zechen?